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Quohrener Kipse


Blick vom Wilisch über den Hermsdorfer Berg zur Quohrener Kipse

Die Quohrener Kipse ist mit 452 m üNN zwar 24 Meter niedriger als der Wilisch, aber aufgrund der Waldbedeckung ebenfalls recht auffällig. Vom Waldrand und vom (nach Quohren führenden) Kipsenweg bieten sich wieder Fernsichten, die denen vom Wilisch aus ähneln. Darüberhinaus jedoch kann man von hier aus auch nach Osten, in Richtung Elbsandsteingebirge und Lausitzer Bergland schauen.

Das Gestein der Quohrener Kipse ist Rotliegend-Konglomerat, fast ausschließlich aus Gneisgeröll bestehend. Am Südostrand des Waldbestandes, gleich hinter der Schutzhütte, gibt es zwar einen ehemaligen Steinbruch, der dieses Rotliegendgestein aufgeschlossen hat. Jedoch ist diese Grube inzwischen, trotz Schutzstatus als Flächennaturdenkmal (seit 1958), inzwischen völlig verwachsen.

Der Wald besteht auf der sonnenzugewandten Südseite vor allem aus Eichen, Birken, Kiefern und Fichten. Letztere sind hier einstmals als Forstbaumarten gepflanzt worden, zeigen aber deutlich, dass ihnen die Standortbedingungen nicht zusagen. Der Borkenkäfer fordert reichlich Tribut. Etwas gesünder sehen die Fichtenforsten auf der Nordseite der Quohrener Kipse aus.

An den südexponierten Böschungen des Waldrandes sowie des weiteren Weges nach Karsdorf und an den Terrassenhängen am Südwesthang des Höhenrückens konnten sich noch einige licht- und/oder wärmeliebende Pflanzenarten erhalten, wie sie früher für die Wendischcarsdorfer Verwerfung ganz typisch waren. Dazu gehören Thymian, Große Fetthenne, Färber-Ginster, Skabiosen-Flockenblume, Zypressen-Wolfsmilch, Echtes Johanniskraut und Jakobs-Greiskraut. Größerer Bereich wurden deswegen als Flächennaturdenkmale (FND) unter Schutz gestellt: zum einen die beiden Gehölzreihen am Südwesthang (FND "Zwei Hochraine am Streitberg") mit einer artenreichen Gehölzflora (u.a. Eichen, Ahorn, Schlehen, Weißdorn), zum anderen die dazwischenliegende Grünlandfläche als FND "Hutweide an der Quohrener Kipse". Aufgrund jahrelangen Brachfallens hat diese Wiese jedoch seit ihrer Unterschutzstellung (1986) erheblich an Wert eingebüßt. Weiches Honiggras und Rotes Straußgras bilden großflächige Dominanzbestände.