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Klosterruine Altzella


Klosterruine Altzella

Nordwestlich des hier beschriebenen Gebietes befindet sich die Kleinstadt Nossen. Als Sehenswürdigkeit kann hier u. a. das Schloss mit seinem Museum genannt werden. Die Gegend gehört zum Mulde-Lößhügelland und liegt damit bereits weit außerhalb des Naturraumes Ost-Erzgebirge. Die nahegelegene Klosterruine Altzella allerdings markiert einen Ort, der für die Besiedlung des Freiberger Raumes (und darüber hinaus) von entscheidender Bedeutung war.

1162 hatte Markgraf Otto (der "Reiche") beschlossen, die wettinische Mark Meißen mit einem eigenen Hauskloster zu bereichern. Er lud den Zisterzienserorden ein, an der Mündung des Pitzschebaches in die Freiberger Mulde eine Klosteranlage zu errichten. Die Zisterzienser, damals Hüter eines umfangreichen naturwissenschaftlichen, agrarischen und bergbautechnischen Wissensschatzes, sollten aber auch die Kolonisierung des bis dahin nur von wenigen (zumal nicht deutschen, sondern slawischen) Menschen besiedelten Landes vorantreiben. Dazu erhielt der Orden reichlich Land geschenkt, unter anderem in der Freiberger Gegend. Wahrscheinlich bei den Rodungsarbeiten stießen die gelehrten Mönche - oder deren Dienstpflichtigen - auf Silbererz. Die wirtschaftliche Erschließung nahm ihren Lauf, der Miriquidi-Urwald wurde zu der Landschaft, die heute als Erzgebirge bekannt ist.

Mit der Reformation endete die Tätigkeit des Klosters, und bereits Mitte des 16. Jahrhunderts wurden die meisten Gebäude geschleift. Heute sind die restaurierten Ruinen in einen romantischen Park eingebettet, umgeben von den teilweise noch gut erhaltenen Klostermauern. Das Gelände ist öffentlich zugänglich, wird teilweise auch wieder zu religiösen Zwecken genutzt.


Zwischen Mulde und Striegis erstreckt sich der fast 24 Quadratkilometer große Zellwald, heute durchschnitten von der Autobahn A4. Es handelt sich um Waldland, das einstmals den Zisterziensern übereignet, von ihnen aber nicht gerodet wurde - quasi ein Rest Miriquidi, der sich einstmals bis ins Mulde-Lößhügelland herabzog. Doch wurde auch dieser Wald intensiv genutzt, ebenso wie der darin entlangfließende Pitzschebach. An die hier angestauten Fischteiche erinnern heute noch große Dammbauten. Im 17. Jahrhundert wurden aus dem Zellwald große Mengen an Laubbäumen für die Anlage der Dresdner Parks geliefert (1658 z.B. 8000 Linden für das Ostra-Gehege). 250 Jahre später begann allerdings auch hier die planmäßige forstliche Bewirtschaftung mit Nadelholzforsten und Kahlschlägen. Dennoch findet der Wanderer heute noch im Zellwald einige naturnahe Waldbestände mit Eichen und Hainbuchen, entlang der Bäche vor allem Schwarzerlen.

Für Naturfreunde ebenfalls interessant ist ein Besuch der Gedenkstätte für die Botanikerin und Forschungsreisende Amalia Dietrich im Rathaus von Siebenlehn.