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Klíny/Göhren

Das Dorf Klíny und seine Umgebung gehören zu den beliebtesten Wanderzielen im tschechischen Teil des Ost-Erzgebirges. Von Litvínov steigt eine Serpentinenstraße durch Laubmischwälder (vor allem Buchen) bis zur Streusiedlung Horní Ves/Oberdorf. Nach weiterem Anstieg erreicht die Straße die Hochebene am Holubí vrch/Nitschenberg (716 m üNN). Den Platz des ehemaligen Dorfes Sedlo/Zettel haben heute Datschen eingenommen, in deren Umgebung aber noch einige schöne Bergwiesen erhalten sind. Wochenendhäuser begleiten auch die weitere Straße nach Rašov/Rascha und Klíny/Göhren. Alle Siedlungen in diesem Gebiet haben heute den Charakter eines Feriengebietes, nur wenige Häuser sind ganzjährig bewohnt. Klíny hat sich in den letzen Jahren zu einem bekannten Skigebiet mit mehreren Abfahrtspisten entwickelt. Damit einher geht der Bau weiterer Erholungsobjekte. Heute ist geplant, die Skipisten zu verbreitern und zu verlängern.


Blick vom Ortsrand Göhren in den Rauschengrund

Von der Landstrasse in Klíny bietet sich in Richtung Ost bis Nordost eine herrliche Aussicht über das Tal des Bílý potok/den Rauschengrund bis zu einer Reihe von Gipfeln, die sich auf diesem Abschnitt aus dem Erzgebirgsplateau heben. Von Norden nach Süden sehen wir Cerný vrch/Schwarzer Berg (889 m), Studenec/Höllberg (878 m), Loucná/Wieselstein (956 m - höchster Berg des Ost-Erzgebirges, der seinen Name auch dem umliegenden Teil des Gebirges gibt - "Loucenská hornatina") und Strelná/Hoher Schuss, 868 m). Der Blick in westliche Richtung wird begrenzt durch den breiten Rücken des Mracný vrch/Wolkenhübel (852 m).

Die genannten Dörfer wurden wahrscheinlich im 13. Jahrhundert auf Initiative der Zisterzienser von Osek/Ossegg gegründet. In der nachfolgenden Zeit hat es auch hier Erzbergbau gegeben, der aber mit dem Dreißigjährigen Krieg endete. Bis ins 19. Jahrhundert versuchten die Siedler, mit Land- und Waldwirtschaft ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Auch Köhlerei spielte eine große Rolle. Mit der Blütezeit der Textilindustrie in Litvínov/Leutensdorf sowie dem Aufkommen des Kohlebergbaus im Nordböhmischen Becken boten sich den Bergbewohnern neue Einkommensquellen, die allerdings täglich mit langen, beschwerlichen Fußmärschen verbunden waren. Heute leben in Klíny weniger als 100 Einwohner.