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Bielatal (bei Olbernhau)

Die Biela fließt bei Kleinneuschönberg in die Flöha. Der Ort ist eine Streusiedlung, die von böhmischen Exulanten gegründet wurde. Sie arbeiteten im Wald, bei der Flöße und auf dem Kohlplatz in Blumenau. Das bemerkenswerteste Gebäude ist die Alte Schule von 1838, ein hübsches Fachwerkhaus mit einem Dachreitertürmchen. An der Biela lagen mehrere Mühlen, Öl-, Mahl- und Brettmühlen, die deren Wasserkraft nutzten. Das Bielatal zieht sich als Kerbsohlental in Nordostrichtung nach Pfaffroda hin. Der Bach mäandriert in den Wiesen, die im Frühjahr von Frühblühern leuchten. Es sind: Busch-Windröschen, Sumpf-Dotterblumen und Himmelschlüssel. Die Wiesen werden den Sommer über als Weiden genutzt und sind daher auch nicht besonders artenreich.

Rechts vom Bach erstreckt sich in Südrichtung zur Alten Poststraße hin der Arlitzwald (Arlitze ist ein alter Name für den heute noch im Gebiet auffällig stark verbreiteten Ahorn). Er besitzt eine interessante Bodenflora mit Rauer Trespe, Nickendem Perlgras, Wald-Flattergras, Vielblütiger und Quirlblättriger Weißwurz sowie Grüner Waldhyazinthe. Außerdem fallen mehrere Farnarten auf: Gewöhnlicher Wurmfarn, Wald-Frauenfarn und Eichenfarn (unter Rotbuchen).

In Pfaffroda, einer Gründung von Mönchen, vielleicht aus dem Kloster Osek, fällt sofort das Schloss ins Auge. Die Bauten entstammen dem 16. Jahrhundert. Im Rundbogenportal des Treppenturms ist das Wappen der Familie von Schönberg angebracht, in deren Besitz das Schloss bis 1945 war. Zum Komplex gehört auch die Kirche von 1653, die als besonderes Kleinod eine Silbermannorgel besitzt. Heute ist das Schloss ein Seniorenheim, außerdem beherbergt es ein kleines Museum. Botanisch interessierte Besucher sollten die Mauern des Schlosses beachten: hier hat sich in größeren Beständen Stängelumfassende Habichtskraut angesiedelt, das eigentlich an kalkhaltigen Felsen in Süddeutschland beheimatet ist.


zwei Teiche stauen in Pfaffroda das Wasser der Biela an.

Folgt man dem Bach weiter aufwärts, kommt man durch Schönfeld und Dittmannsdorf, zwei typische Waldhufendörfer, in denen mehrere große Teiche und der Dittmansdorfer Kunstteich mit einer interessanten Flora liegen, die der in den Großhartmannsdorfer Teichen gleichkommt (siehe Kapitel "Bergwerksteiche südlich von Brand-Erbisdorf"). Die Biela selbst entspringt in einer Quellmulde zwischen Sayda und Pilsdorf.